Stromtrasse
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KriegsfolgenSchutz vor Härten

Die Bundesregierung schnürt ein Hilfspaket für Unternehmen, die die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs wie hohe Energiekosten besonders stark treffen.

Galten erste Maßnahmen gegen gestiegene Energiekosten, wie die Energiepreispauschale für alle einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen, vorrangig den Privathaushalten, nimmt die Bundesregierung mit dem Schutzschild gegen wirtschaftliche Härten die Unternehmen in den Blick. Wie stark die Auswirkungen im Handwerk sind, ermittelt der Zentralverband des Deutschen Handwerks mit einer Online-Betriebsbefragung vom 28. April bis 8. Mai – breite Teilnahme erwünscht (Link siehe unten). Fragen zu allen Themen, die direkt oder indirekt mit dem Krieg zusammenhängen, beantwortet das Ukraine-FAQ der Handwerkskammer – von Ausbildung und Beschäftigung Geflüchteter über Preisgleitklauseln bis zu Sanktionen (Link siehe unten).

Handwerksrelevant am neuen Hilfspaket, das sich noch in der Detailabstimmung befindet, ist unter anderem ein Programm der Förderbank KfW für Investitions- und Betriebsmittelkredite mit einem Volumen von sieben Milliarden Euro. Es zielt darauf ab, die Liquidität von Unternehmen zu sichern, die nachgewiesenermaßen beispielsweise Produktionsausfälle verzeichnen, weil Rohstoffe und Vorprodukte aufgrund von Krieg und Sanktionen fehlen. Auch eine besonders hohe Betroffenheit von gestiegenen Energiekosten, definiert über den Anteil dieser Kostenart am Umsatz, verschafft den Zugang zu zinsgünstigen und für die Hausbanken haftungsfrei gestellten Krediten. Bis zu zwei tilgungsfreie Jahre sind vorgesehen. 

Betriebe, die der Ukraine-Krieg in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht hat, sollen zudem die bereits während der Corona-Pandemie eingeführten Erweiterungen der Bund-Länder-Bürgschaftsprogramme nutzen können. Der Bürgschaftshöchstbetrag verdoppelt sich für sie auf 2,5 Millionen Euro.

Zwar hat die Bundesregierung derzeit fünf bis sechs Milliarden Euro für direkte Zuschüsse zum Ausgleich gestiegener Strom- und Gaskosten veranschlagt, doch sind diese überwiegend für die produzierende Industrie vorgesehen. Energieintensive Handwerke werden dabei voraussichtlich gar nicht oder nur sehr begrenzt zum Zug kommen. Eine weitere Konkretisierung steht noch aus.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) macht sich deshalb in politischen Gesprächen für Entlastungen stark, von denen das Handwerk in der Breite profitiert, wie eine durchgängige Reduzierung der Energiesteuersätze auf den jeweiligen EU-Mindestsatz und eine temporäre Aussetzung der CO2-Bepreisung.

Weitere Informationen:
Teilnahme an der ZDH-Betriebsbefragung zu Auswirkungen des Ukraine-Kriegs (möglich ab 28. April)
 Ukraine-FAQ der Handwerkskammer Hamburg
 Online-Infoveranstaltung der Handwerkskammer zu Preisgleitklauseln bei öffentlichen Aufträgen (26. April 2022)
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Handwerk und Unterstützungsangebote (ZDH)