Online-Berichtsheft
Projekt INa/Sönke Kreowski

Online-Ausbildungsnachweise bieten zahlreiche Vorteile für alle, die an einer Ausbildung beteiligt sind: Auszubildende ebenso wie Betriebe und potenziell auch für die Lehrkräfte in Berufsschule und überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung. Die Handwerkskammer berät kostenfrei bei einer Umstellung auf das digitale Berichtsheft.Digitale Berichtshefte sind im Kommen

Ein digitales Berichtsheft lässt sich auf dem Smartphone, Tablet oder PC führen. Ein wesentliches Argument für den Online-Nachweis: Auszubildende können zeitlich flexibel Einträge vornehmen, Ausbilder*innen diese zeitlich flexibel abnehmen. Darüber hinaus können sie Einträge kommentieren, Dateien wie zum Beispiel Zeichnungen hinzufügen und digital unterschreiben. Papierwust und Ordnern beim konventionellen Berichtsheft steht eine smarte Stichwortsuche gegenüber. Als einen Vorteil nennen Betriebe, die schon umgestiegen sind, in einer Umfrage der Handwerkskammer Lübeck nicht zuletzt, dass die Lesbarkeit der Einträge garantiert ist. 

Ein Online-Ausbildungsnachweis trägt dazu bei, digitale Kompetenzen beim Ausbilder und beim Azubi zu stärken. Einfluss auf die Qualität der Ausbildung hat das digitale Berichtsheft besonders, wenn es über eine Verknüpfung mit dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan verfügt. Werden Einträge direkt mit Lernfeldern verknüpft, haben die Beteiligten stets einen Überblick über den Ausbildungsverlauf und können Lernlücken schnell identifizieren und schließen.

In vielen Gewerken haben Berufsverbände spezifische Berichtsheft-Apps entwickelt. Ein Beispiel ist die MetallApp für Metallgewerke. Oder Innungen treten als Lizenznehmer für geeignete Angebote auf. Die Glaser-Innung Hamburg etwa bietet ihren Mitgliedsbetrieben kostenlos den Zugang zum Portal BLok an, das offen ist für alle Ausbildungsberufe (Links siehe unten).

Die Kosten variieren. In einigen Gewerken stellt der jeweilige Verband kostenlose Varianten bereit oder Fachzeitschriften stellen diese zur Verfügung. Ist das nicht der Fall, ist durchschnittlich mit 25 bis 45 Euro pro Jahr und Azubi zu rechnen.

Digitale Berichtshefte sind von den Prüfungskommissionen anzuerkennen. Für die Abgabe in Papierform lässt sich mit wenigen Mausklicks ein PDF erzeugen und ausdrucken. Dies wird derzeit noch von vielen Prüfungskommissionen gefordert. In Zukunft könnte die Weitergabe eines Zugangscodes genügen.

Der Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist ein guter Zeitpunkt für eine Umstellung des Ausbildungsnachweises von der Papierform auf die digitale Version. Das kann zunächst zu veränderten Abläufen und Verantwortlichkeiten im Betrieb führen. Als kostenlosen Service bietet die Handwerkskammer eine angeleitete Einführungsphase an (Link unter „Weitere Informationen"). Kontakt: Cornelia Hinnah, Tel.: 35905-482, E-Mail: cornelia.hinnah@hwk-hamburg.de.

Weitere Informationen:
Ausbildungsnachweis digital führen – Unterstützung für Betriebe
NordHandwerk-Artikel: „So geht Berichtsheft heute"
Online-Ausbildungsnachweis bei der Glaser-Innung Hamburg
Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Hamburg