Zahlen, Daten, Fakten - Statistiken zum Hamburger Handwerk
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WirtschaftslageKonjunkturumfrage: Beim Ausblick überwiegen die Sorgen

Das Hamburger Handwerk befindet sich aktuell in einer weitgehend guten wirtschaftlichen Verfassung. Das zeigt die gerade veröffentlichte Konjunkturumfrage der Handwerkskammer für die Monate Juli bis September 2023. Allerdings trübt sich die Stimmung in einigen Gewerken wie Bau und Kfz merklich ein.

Insgesamt geht es dem Hamburger Handwerk momentan noch relativ gut. 49 Prozent der Betriebe schätzen ihre Lage als gut ein, dieser Anteil ist gegenüber dem Frühjahr sogar leicht angestiegen.

Allerdings setzen hohe Zinsen und die gestiegene Inflation auch dem Handwerk zu. So hat die Zahl der Handwerker*innen, die eine schlechte Lage beklagen, ebenfalls weiter zugenommen. Nachdem ihr Anteil im Frühjahr auf 14 Prozent gestiegen war, sind es aktuell 17 Prozent. Insbesondere Betriebe, die per­sonenbezogene Dienstleistungen anbieten wie Kosmetiksalons, Textilreinigungen oder Schneidereien, beschreiben ihre Situation als schwierig.

Was die Aussichten anbelangt, ist das Stimmungsbild uneinheitlich: Während insbesondere das Bauhauptgewerbe sowie das Kfz-Handwerk die weitere Konjunkturentwicklung als schlecht einstufen, zeigen sich etwa die Gesundheitshandwerke, also beispielsweise Augenoptikerinnen und Zahntechniker, durchaus optimistisch. Und auch die personenbezogenen handwerklichen Dienstleister*innen schätzen ihre Aussichten trotz ihrer aktuell schwierigen Lage positiv ein.

Insgesamt geht mehr als ein Fünftel der Betriebe  davon aus, dass die eigene Situation schwieriger wird. Der Anteil der Handwerker*innen, die optimistisch in die Zukunft blicken, ist von 40 Prozent im Frühjahr dieses Jahres auf aktuell 17 Prozent zurück­gegangen.

In rund 60 Prozent der Betriebe, die an der Umfrage teilgenommen haben, sind gegenüber dem Frühjahr dieses Jahres die Umsätze gesunken. Die Befragten sehen als Grund dafür vor allem den inflationsbeding­ten Kaufkraftverlust weiter Teile der Bevölkerung an.

Etwas mehr als 40 Prozent geben an, die Preise erhöht zu haben, nach knapp 50 Prozent im Frühjahr. Besonders das energieintensive Lebensmittelhandwerk muss unter anderem die stark gestiegenen Energiekosten in der Produktion an die Kunden weitergeben – rund 60 Prozent der Betriebsinhaber*innen von Konditoreien, Bäckereien, Fleischereien und Co. vermelden Preiserhöhungen.

Von gesunkenen Verkaufspreisen oder nur geringen Preiserhöhungen berichten einige Betriebe aus dem Bereich der personenbezogenen Dienstleistungen sowie dem Bauhauptgewerbe. Bei ihnen ist davon auszugehen, dass es wegen der derzeit stagnieren­den bis sinkenden Nachfrage kaum möglich ist, für die höheren Kosten betriebswirtschaftlich eigentlich erforderliche Preiserhöhungen durchzusetzen.

An der Umfrage haben 140 Hamburger Handwerksbetriebe teilgenommen.

Regelmäßig mitmachen bei der Konjunkturumfrage
Die Handwerkskammer Hamburg sucht weiterhin Teilnehmer*innen für die Konjunkturumfrage. Aktuelle und fundierte Aussagen über die wirtschaftliche Entwicklung im Hamburger Handwerk oder auch Informationen über Problemlagen können nur von den Betrieben selbst kommen. Melden Sie sich also gleich an (siehe „Links zum Thema")! Sie bekommen zwei Mal im Jahr per E-Mail eine unverbindliche Einladung zur Teilnahme. In kaum fünf Minuten liefern Sie wichtige Daten für die Interessenvertretung.